Hintergrund: Bild-Metadaten
- EXIF, IPTC etc.
Metadaten sind Zusatzinformationen zu Bildern. Das umfasst technische
Beschreibungen der Aufnahmesituation, das Datum, den Aufnahmeort, den Verfasser,
Beschreibungen des Bildinhalts, organisatorische Daten und Suchbegriffe zum Archivieren und
Wiederfinden. Je mehr Bilder zu verwalten sind, desto wichtiger sind Metadaten.
Für die Speicherung von Metadaten zu Bildern gibt es (mindestens) 3
Möglichkeiten:
- Datenbank-Speicherung. Das ist z. B. bei Picasa der Fall. Das Problem
dabei: Den Zusammenhang zwischen den Zusatzinformationen und den Bildern kennt nur das
Datenbank-Programm; die Informationen konnen beim Kopieren, Löschen und
Verschieben verlorengehen.
- ADS-Speicherung ("Alternate Data Streams"): Diese Möglichkeit bietet
das NTFS-Dateisystem von Windows. Es handelt sich um versteckte Zusatzdateien. ADS-Daten
bleiben solange mit der sichtbaren Datei verbunden, wie diese auf dem NTFS-System bleibt.
Beim Kopieren auf CD oder Memory Stick oder beim Versenden uber das Internet gehen
ADS-Daten verloren. Diese Daten sehen Sie im Windows-Explorer unter
"Eigenschaften/Dateiinfo".
- IPTC und EXIF: Metadaten nach diesen beiden offenen Standards
konnen in JPEG-Dateien selbst eingebunden werden. Daher bleiben sie auch bei
Dateioperationen immer fest mit dem Bild verbunden. Es gibt keine Redundanzprobleme wie bei
Datenbanken oder ADS.
Diese 3 Verfahren sind nicht miteinander kompatibel.
Panorado 5.0
unterstützt die 3. Moglichkeit (IPTC und EXIF), da sie insbesondere fur
Bilddateien, die häufig kopiert oder verschoben werden, am praktischsten ist.
JPEG, das verbreitetste Speicherformat fur Fotos, bot von Anfang an die
Möglichkeit, Metadaten im EXIF- und IPTC-Format
aufzunehmen.
Was ist EXIF?
Die JPEG-Bilddateien, die von Digitalkameras geliefert werden, enthalten
normalerweise Zusatzdaten im sog. "Exchangeable image file format for Digital Still Cameras"
(EXIF).
Die Spezifikation stammt von der Japan Electronic Industry Development Association (JEIDA).
Die meisten Informationen beschreiben die Aufnahmesituation und werden von der Kamera
automatisch generiert, z. B.:
- Kamera-Hersteller und -Marke
- Aufnahmedatum und -uhrzeit
- Bildausrichtung (quer/hoch)
- Verwendung von Blitzlicht
- Brennweite
- Belichtungszeit
- Blende
- Entfernung
- Belichtungskorrektur
- Art der Lichtquelle
- Art der Entfernungsmessung
- Verwendetes Belichtungsprogramm
- Vergleichbare ISO-Empfindlichkeit
Spezifiziert sind zahlreiche weitere Arten von Informationen, die seltener genutzt
werden. Beispielsweise sind mehrere Arten von Textinformationen vorgesehen:
- Bildbeschreibung
- Kommentar
- Künstler
- Copyright
Ebenso existieren Spezifikationen fur die Aufnahme von GPS-Daten
wie z. B.
- Aktuelle Position
- Blickrichtung
- Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung
Die meisten Kamerahersteller schreiben zusätzlich gerätespezifische
Informationen, deren Format uneinheitlich ist. Bei einigen Herstellern gibt es leider Fehler
beim Interpretieren dieser sog. Makernotes, falls diese Daten innerhalb der Datei verschoben
werden - was laut Spezifikation erlaubt wäre.
EXIF ist technisch vollkommen unabhängig vom IPTC-Standard.
Einige Textinformationen der beiden Standards überschneiden sich.
Was ist IPTC?
IPTC steht fur die Moglichkeit, Bilddateien mit Metadaten fur die Archivierung
und den Datenaustausch zu versehen.
Dazu zählen Texte, die den Bildautor, den Bildinhalt, den Aufnahmeort und den Workflow
betreffen.
Dies hat eine längere Geschichte:
-
Bereits 1991 veröffentlichte der IPTC (International Press Telecommunications
Council) zusammen mit der NAA (Newspaper Association of America) das sog. Information
Interchange Model - IIM.
Adobe Systems Inc. verwendete dann diesen Standard, der auch als IPTC Header
bekannt wurde, zum Beschreiben von JPEG- und TIFF-Bildern mit der Photoshop-Software. IIM
ist inzwischen ein de-facto-Standard fur Bildarchive, auch wenn es andere
konkurrierende Standards gibt (z. B. EXIF, Dublin Core).
-
In 2004 folgte ein neuer, auf XML-Schemas basierender Standard: XMP
(Extensible Metadata Platform). Wie der Name schon sagt, ist der Standard erweiterbar. Es
gibt jedoch - wie bei IIM - einen harten Kern: Der gemeinsam von IPTC, Adobe und
IDEAlliance definierte IPTC Core-Standard übernimmt 16 der 19 IIM-Datasets und
fügt 14 neue hinzu.
Es wird empfohlen, die IPTC Core-Felder dem Benutzer in 4 Gruppen zu präsentieren:
Kontakt, Inhalt, Bild und Status.
Es wird ein aufwändiger Synchronisationsmechanismus beschrieben, der für
Kompatibilität zum alten IIM-Standard sorgen soll.
IPTC ist technisch vollkommen unabhängig vom EXIF-Standard.
Einige Textinformationen der beiden Standards überschneiden sich.
Bilder verwalten - mit oder ohne Datenbank?
Gehen wir zunächst mal davon aus, dass Sie Ihre Bilder lokal verwalten wollen
und nicht dem unkontrollierbaren Zugriff eines Webdienstes aussetzen wollen. -
Metadaten lassen sich, wie beschrieben, direkt in Bildateien einfügen. Einige
Bildarchiv-Programme speichern Metadaten stattdessen (oder zusätzlich) in einer zentralen
Datenbank. Auf diese Weise lässt sich theoretisch die Suche nach verstreut abgelegten
Bildern beschleunigen, da hierzu die Dateien selbst nicht gelesen werden müssen.
Ein solches Archivprogramm macht als erstes eine komplette Bestandsaufnahme über
sämtliche erreichbaren Datenträger - das kann eine Weile dauern. Anschließend
hat man über die Datenbank recht schnelle Such- und Sortiermoglichkeiten.
Eine schöne Sache - solange sämtliche Änderungen des Datenbestands
ausschließlich uber dieses eine Programm erfolgen. Probleme gibt es aber sofort,
wenn Bilder ohne "Wissen" des Archivprogramms verändert werden (z. B. mit einem
Bildbearbeitungsprogramm), oder wenn sie verschoben, gelöscht, umbenannt, exportiert oder
importiert werden. In diesem Augenblick entsteht "Redundanz" - es existieren
widersprüchliche Informationen zu einem Bild, und das kann ganz schon für
Verwirrung sorgen.
Panorado 5.0 geht einen
anderen, sichereren Weg - ohne Datenbanken:
- Alle Metadaten bleiben bei den zugehörigen Bildern.
- Es gibt reine redundanten Daten.
- Über das Speicherformat brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen.
- Verwalten Sie Ihre Dateien wie Sie wollen, mit oder ohne Panorado.
- Starten Sie mit einem Rechtsklick ein beliebiges Bildverarbeitungsprogramm zum
Nachbearbeiten Ihrer Bilder.
- Die Anzeige geänderterer Dateien wird automatisch aktualisiert.
- Mit dem leistungsfähigen Organizer lassen sich Bilder nach verschiedenen
Kategorien zusammenstellen, z. B. fur anschließende Batch-Aktionen.
Was ist der praktische Nutzen von Metadaten?
Die praktischen Moglichkeiten von Metadaten sind vielfältig, werden aber selten voll ausgenutzt.
Panorado 5.0 verwendet
Metadaten
- als editierbare Übersicht von Bildeigenschaften,
- zum Anzeigen von Untertiteln in Präsentationen (Diashows),
- zur Bildsuche nach Suchbegriffen,
- zum schnelleren Anzeigen von Vorschaubildern (Thumbnails),
- zum Drehen von Bildern in 90°-Schritten,
- zur exakten Beschreibung des Bildwinkels von (Teil-)Panoramen,
- zur Umkreis-Suche und für die Kartendarstellung über GPS-Koordinaten.